Badener Tagblatt 11.10.2024
Für die Fassade des neuen, 3,6 Millionen Franken teuren Mehrzweckgebäudes Casimir wird Holz aus dem Endinger Wald verbaut.
In Endingen entsteht in diesen Monaten ein neues Mehrzweckgebäude. Casimir, so heisst der zweigeschossige Neubau, wurde geplant von LUMO Architekten AG in Döttingen. Mit dem komplexen Raumprogramm wird der neue Baukörper dem Nutzen von Öffentlichkeit und Schule gerecht. Im Erdgeschoss zieht der Verein Tagesstrukturen Taste ein, im Obergeschoss entstehen drei Klassenzimmer und ein Gruppenraum.
Den modernen Neubau erstellt HUSNER in Holzelementbauweise. Die Decken werden als Holz-Betonverbund ausgeführt um den hohen Anforderungen an Schall- und Lärmdämmung gerecht zu werden. Das weit auskragende Dach auf grossen Holzstützen spendet nicht nur Schatten, sondern bietet auch den konstruktiven Witterungsschutz für die hinterlüftete Holzfassade. Diese montiert HUSNER ab Sommer 2025 mit einer Bekleidung aus unbehandelten Fichtenbrettern. Dafür wird vorwiegend Holz aus dem Wald der Ortsbürgergemeinde Endingen verwendet.
Für die Fassadenfläche von 480 m2 wurden vom Forst Surbtal in den vergangenen 3-4 Wochen rund 30-40 Bäume gefällt. In nur gerade 1 Minute wächst in der Schweiz dieses Holz wieder nach. In den nächsten Wochen werden die Fichtenstämme im Sägewerk geschnitten, getrocknet und gehobelt. Während der obere Stammbereich mit vielen Ästen meist für die Fassadenunterkonstruktion verwendet wird, schneidet der Sager aus dem unteren Stamm die Fassadenbretter hinaus.
Dass sich die Gemeinde Endingen für Holz aus dem eigenen Wald entschieden hat, ist in vielerlei Hinsicht vorbildlich. Die Transportwege sind kurz; entsprechend reduziert sich der CO2-Auststoss, minimiert die graue Energie-Bilanz und stärkt die regionale Wertschöpfung. Lokale Forstbetriebe und Sägereien werden mit dem Einsatz von Schweizer Holz unterstützt.