Neubau Kriminalpolizei, Zürich
Nach dem Baustart im Oktober 2018 montiert HUSNER seit vergangenem Februar die hinterlüftete Fassade des siebengeschossigen Neubaus am Mühleweg mitten in Zürich. Das 70-Millionen-Bauprojekt wird nach Fertigstellung von der Kriminalpolizei Zürich genutzt.
Dezent und doch selbstbewusst fügt sich der rautenförmige Baukörper in Massivbauweise in die Umgebung von Zürich-West ein. Mit einem zurückversetzten Erd- und Attikageschoss sind die vier Mittelgeschosse südseitig leicht auskragend und scheinen über dem Sockelgeschoss zu schweben.
Glasfaserbeton Fassade
Das Gebäude wird von 2'600 m² Fassadenfläche umhüllt. 310 querformatige Fassadenelemente von 5 Metern Länge und einer Höhe von 1'350 Meter ziehen sich um das Gebäude. Jedes Element wiegt rund 850 kg. Mittig wölben sie sich nach innen - dieses spielerische Element unterbricht die klare Linienführung, wodurch die Fläche an Leichtigkeit gewinnt.
Die Materialisierung mit Glasfaserbeton überzeugt durch Langlebigkeit und erzeugt das für Beton charakteristische Fassadenbild - ist jedoch durch die dünnwandige Ausführung besser formbar und leichter als Massivbeton. Durch die Zugabe von Glasfasern wird eine hohe Druck- und Zugfestigkeit erreicht. Vor ungewünschten Sprayereien sind die Fassadenelemente mit einem permanenten Graffitischutz behandelt. Direkt auf der Baustelle haben ihn die HUSNER- Mitarbeiter in zwei Arbeitsgängen aufgetragen.
Montage und Technik
Die primäre Unterkonstruktion, bestehend aus Alukonsolen und vertikalen T-Profilen montiert unser Fassadenteam auf die massiven Betonbrüstungen. Dazwischen liegt die Dämmung aus Glaswolle. In Folge des relativ grossen Eigengewichts sowie der weiten Ausladung der Glasfaserbetonelemente, sind im Bereich der Kräfteeinleitung Konsolen aus Edelstahl eingesetzt. Ebenso sind auf jeder Etage Erdbebenkonsolen montiert. Im Erdbebenfall nehmen sie die horizontalen Kräfte auf.
Die sekundäre Unterkonstruktion aus horizontalen Alu-Einhängeprofilen nieten unsere Spezialisten auf die Primärtragkonstruktion.
An Gurten wird das Fassadenelement mit dem Kran zur gewünschten Position gezogen bevor es, an den am Glasfaserbetonelement vormontierten Tragagraffen, von unseren Spezialisten sorgfältig an die Unterkonstruktion eingehängt wird. Dazwischen gewährleistet der Hinterlüftungsraum die geforderte Luftzirkulation. Die Tragagraffen sind mittels Hinterschnittanker oder durch direktes Eingiessen der Gewindebolzen am Element befestigt.
Fugenbleche schützen die Fläche zwischen den Elementen vor Witterungseinflüssen.
ERNE Gruppe – gemeinsam stark
ERNE plus hat als Totalunternehmerin in Zusammenarbeit mit dem renommierten Architekturbüro Penzel Valier AG den Gesamtleistungs-Wettbewerb gewonnen. Nebst ERNE plus, welche das Bauprojekt führt und HUSNER, welche die Fassade plant und montiert, ergänzen weitere Firmen aus der ERNE Gruppe die Bauleistungen. So führt die ERNE Bauunternehmung die Hoch- und Tiefbauarbeiten aus und von Gebr. Meier stammen die Strassenanschlüsse an die Kanalisation.